Gesundheitsfragen in der Berufsunfähigkeitsversicherung? Einfach nur lästig?
Gesundheitsfragen in der Berufsunfähigkeitsversicherung erscheinen Ihnen lästig? Sie schauen beim Abschluss vor allen Dingen auf den Preis? Das kann am Ende teuer werden. Der Policen Direkt-Check zeigt Ihnen, worauf Sie beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten sollten.
Eine private Absicherung ist für jeden Berufstätigen dringend zu empfehlen. So können Sie sich im Fall einer Berufsunfähigkeit vor dem finanziellen Ruin schützen. Sie stellt laut kommender DIN-Norm zur Finanzberatung ein finanzielles Grundbedürfnisses dar und sollte höchste Priorität haben.
Die Rente aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollte mindestens 75 Prozent Ihres aktuellen Nettoeinkommens betragen.
Bevor ein Versicherer aber Ihren Vertrag annimmt, kommt es in der Regel zur Gesundheitsprüfung. Die Beantwortung einiger sogenannter Gesundheitsfragen soll dem Versicherer die Möglichkeit bieten, Sie angemessen einschätzen zu können. Im Zweifel drohen höhere Beiträge oder sogar die Ablehnung durch den Versicherer.
Welches sind die typischen Gesundheitsfragen?
Der Versicherer will beispielsweise wissen,
ob Sie chronisch krank sind oder in den letzten Jahren waren,
ob Sie länger krankgeschrieben oder im Krankenhaus waren,
ob Sie Risikosport betreiben oder Rauchen oder
ob Sie Übergewicht haben.
Möglicherweise müssen Sie Ihre komplette Krankheitsgeschichte mit ärztlichen Attesten belegen.
Wenn Sie Gesundheitsfragen falsch oder nicht vollständig beantworten, verweigert der Versicherer unter Umständen die Zahlung.
Gesundheitsfragen einfach nur lästig? Schneller Abschluss mit großen Nachteilen!
Einige Versicherer locken mit reduzierten Gesundheitsfragen. Besonders durch spezielle Aktionen, wie Tarife für junge Leute und Gruppenverträge sollen Policen schnell und unkompliziert abgeschlossen werden. Doch am Ende kann Sie die vermeintliche Bequemlichkeit teuer zu stehen kommen. Warum sollten Sie aber auf den Vorteil verzichten, schnell zum Vertragsabschluss zu kommen?
Mögliche Nachteile von Verträgen ohne Gesundheitsfragen
- Preissteigerungen oder ungerechte Prämien:
Sie achten darauf, den günstigsten Versicherer für Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden? Ein vernünftiger Ansatz. Eigentlich.
Berücksichtigen Sie vor dem Abschluss nicht das, was Sie aktuell monatlich bezahlen müssen, den sogenannten Nettobeitrag, sondern auch den Bruttobeitrag, den theoretischen Maximalbetrag. Bei Versicherern, die ohne Prüfung Kunden aufnehmen, kann sich dieser Betrag schnell ändern. Wenn Versicherer weniger Gewinne erzielen – Gewinne können sich durch Leistungszahlungen reduzieren -, nähert sich der Nettobeitrag immer mehr dem Bruttobeitrag an.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Ihr Tarif gleich zu Beginn teurer ist als nötig. Antragsteller, die auf ihre Gesundheit achten, müssen damit für jene mit ungesundem Lebenswandel zahlen.
- Eingeschränkter Schutz:
Es ist bei vereinfachtem Antragsprozess schwieriger, Renten über 1.000 Euro im Monat zu bekommen. Wer also auf eine Gesundheitsprüfung verzichtet, erhält unter Umständen im Fall der Berufsunfähigkeit weniger als notwendig.
- Wartezeiten:
Sehr oft haben Berufsunfähigkeitsversicherungen ohne Gesundheitsfragen oder mit verkürzter Gesundheitsprüfung eine vertragliche Wartezeit. Das bedeutet, dass zwischen Unterschrift und theoretisch frühestmöglichem Leistungsbeginn zwischen 3 und sogar 10 Jahre liegen. Eine Wartezeit für einen 50-jährigen kann unter Umständen ein Ausschlusskriterium sein.
- Eingeschränkte Möglichkeit zur Nachversicherung
Auch wenn der Abschluss mit Anfang 30 schnell und einfach funktioniert hat, kann genau das bei einer BU ohne Gesundheitsfragen im weiteren Verlauf ärgerlich werden. Lebensumstände ändern sich mit einer Heirat, mit Nachwuchs oder mit dem Kauf einer Immobilie. Dadurch ändern sich auch die Anforderungen an eine BU-Rente.
Hier gibt es die Möglichkeit der Nachversicherung, der Erhöhung der Rente. Die Verträge mit dem leichten Einstieg verlangen aber in der Regel genau dann eine erneute Gesundheitsprüfung. Die ist unter Umständen nicht mehr ganz so leicht zu bestehen wie mit Anfang 30. Andere Verträge, die eine ausführliche Prüfung zu Beginn verlangen, haben für derlei Anlässe oft die Option zur Nachversicherung ohne zusätzliche Prüfung.
Dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung zum notwendigen Standard gehört, ist klar. Experten raten dazu, so früh wie möglich eine abzuschließen. Sogar in der Schülerversicherung gibt es bereits entsprechende Tarife.
Gesundheitsfragen sind dabei ein notwendiges Übel mit unbestreitbaren Vorteilen, deren korrekte und vollständige Beantwortung in jungen Jahren zweifellos leichter fällt.
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